Mini Kiwi
Die kleine, haarlose Schwester der bekannten Kiwi wird noch nicht so lange in der Schweiz produziert und ist daher ein echter Geheimtipp. Wer die erfrischenden, süss-säuerlichen Vitaminbomben einmal probiert hat will sie nicht mehr missen. Da sie im September bis Oktober reift, verlängert die Mini Kiwi die Beerensaison für alle Schleckmäuler bis in den Herbst.
Geschichte
Der Scharfzähnige Strahlengriffel aus dem die Mini Kiwi gezüchtet wurde, kommt von Korea über Japan, in Zentralchina und bis in das Himalayagebirge vor. Als Schlingpflanze benutzt sie andere Bäume um sich daran empor zu ranken. Durch ihr starkes Wachstum und ihre Frosthärte kann die Mini Kiwi ausserhalb ihrer Heimat auch zur invasiven Pflanze werden, wie dies in Teilen Nordamerikas der Fall ist.
In der Schweiz wurden erstmals in den 1980er Jahren Mini Kiwis auf den Arenenberg kultiviert. Der eigentliche Start in der Produktion wurde durch Markus Keller aus Truttikon gewagt, wofür er 1993 mit dem Agropreis ausgezeichnet wurde. Heute werden Mini-Kiwis in der Schweiz von etwa 25 Produzenten angebaut, davon 15 im Thurgau.
Botanik
Die Mini Kiwi, lateinisch Actinidia arguta und Actinidia kolomikta, gehören zur Familie der Strahlengriffelgewächse (Actinidiaceae) und kommen ursprünglich aus Ostasien. Sie ist die Verwandte der bekannten grossen Kiwi (Actinidia deliciosa), hat aber keine Haare an den Stängeln und Blättern und was besonders vorteilhaft ist, auch nicht auf der Frucht.
Alle Actinidia-Arten sind zweihäusig was bedeutet, dass es männliche und weibliche Pflanzen gibt. Im professionellen Anbau wird zur Befruchtung pro acht weibliche Pflanzen eine männliche gesetzt. Die Blüten der weiblichen Pflanzen haben einen Kranz von strahlenförmig angeordneten Griffeln und Narben, daher kommt der Name Strahlengriffelgewächs.
Die Früchte wachsen an der Basis neuer Langtriebe oder am hinteren Teil von neuen Kurztrieben. Beim Schnitt im Frühjahr sind diese fruchttragenden Triebe erst als Knospen vorhanden. Fruchtbare Knospen finden sich aber immer nur am letztjährigen Holz.
Verwendung
Die kleinen, unbehaarten Mini Kiwi Früchte duften ausgezeichnet und können ungeschält gegessen werden. Sie lassen sich zu Desserts, aber auch zu Wein und fruchttypischen Bränden verarbeiten. Das grüne, weiche, saftige Fruchtfleisch enthält zahlreiche kleine, dunkle Kerne und hat einen säuerlich-süssen, aromatischen Geschmack. Sie sind süsser als die grossen Kiwis.
Die Aroma- und Geschmacksstoffe entfalten sich am besten, wenn die Früchte an der Pflanze reifen. Reif geerntete Früchte sind im Kühlschrank 2 bis 4 Wochen haltbar. Die knapp reif geernteten Früchte reifen nach und sind bei 0-2 °C und hoher Luftfeuchtigkeit (90-95 %) einige Wochen haltbar. Wenn die Mini Kiwis zusammen mit Äpfeln oder Birnen gelagert werden reifen sie schneller nach und sind entsprechend weniger lange haltbar.
Um das Aroma vollreifer Früchte als Bereicherung anderer Speisen zu erhalten, können die Mini Kiwis mit wenig Wasser zu Kompott eingekocht und heiss eingefüllt werden.
Gesundheit
Die Frucht ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen und fördert die Verdauung. Der Vitamin C-Gehalt im Fruchtfleisch ist einiges höher als der einer Zitrone. Auch die Antioxidantien Betacarotin und Lutein kommen in grossen Mengen vor.
Gut zu wissen
Für den Hausgarten gibt es auch einhäusige Sorten. Das heisst, dass männliche und weibliche Blüten an der selben Pflanze wachsen und auch eine Einzelpflanze Früchte trägt.
Die Züchtung neuer Sorten schreitet stets voran und wir dürfen uns in naher Zukunft auf rote und gelbe Mini Kiwis freuen.
Mini Kiwi-Saison
Die Verfügbarkeit unterliegt vielen Faktoren. Bitte klären Sie die Verfügbarkeit im Zweifelsfall ab.
Produzenten
Finden Sie einen Produzenten in Ihrer Nähe: